[Event "CUP Halbfinal"]
[Site "?"]
[Date "1999.??.??"]
[Round "?"]
[White "Joseph"]
[Black "Armin"]
[Result "0-1"]
[ECO "B88"]
[PlyCount "86"]
1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 Nc6 6. Bc4 {Eine
Überraschung, denn normalerweise bevorzugt Joseph auch im Sizilianer eher
ruhige Gefilde. So spielt er hier meistens Le2 nebst f3. Die
Königsläufervariante gehört zu den schärfsten Varianten die es überhaupt
gibt. Die Idee ist, den Punkt e6 anzugreifen, diesen mit f4-f5 auszuhebeln
oder gar einmal den Läufer oder den Springer auf e6 zu opfern.} e6 {Dieser
Zug ist unerlässlich. Er verringert den Druck des weissen Läufers auf f7.} 7.
Bb3 a6 8. Be3 Bd7 {Schwarz behält ein Auge auf e6} 9. O-O {Häufiger
anzutreffen ist in dieser Variante die lange Rochade. z.B.} (9. Qe2 Be7 10.
O-O-O Qc7 11. f4 Rc8 12. g4 $1 {mit guten Aussichten am Königsflügel.}) 9...
Be7 10. Qe2 Qc7 11. f4 Na5 12. Kh1 Rc8 13. f5 {Weiss spielt kompromisslos auf
Angriff.} Nxb3 14. cxb3 $6 {Sicher wäre es auch hier besser dem Grundsatz zu
folgen und gegen das Zentrum zu schlagen. Weiss erhofft sich Aktivität auf
der c-Linie. Doch Schwarz kann die Dame rechtzeitig nach b7 stellen. Neben der
Sicherung des Zentrums hätte 14. axb3 den Vorteil, dass Schwarz nicht direkt
b5 spielen kann, weil der a-Bauer hängt.} b5 15. Rac1 Qb7 16. fxe6 fxe6 17.
Bg5 O-O 18. b4 $2 {Dieser Zug ist die Wurzel allen Übels. Die Absicht ist
klar: Weiss will b5-b4 verhindern um den Bauern e4 gedeckt zu halten. Besser
wäre es die Schwäche e4 gleich zu beseitigen.} (18. e5 {mit der Folge} dxe5
19. Qxe5 Rc5 20. Qe3 e5 21. Nf5 Bxf5 22. Rxf5 {mit offener Stellung. Der
gespielte Zug indes gibt das Feld c4 frei}) 18... Rc4 $1 19. e5 $6 {Weiss
sucht Verwicklungen. Das Problem ist, dass sich die Lage im Zentrum nun
schnell klärt. Weiss müsste wohl oder übel den Bauern auf b4 opfern.} (19.
Nf3 h6 20. Bxf6 Bxf6 21. e5 $1 Bxe5 22. Nxe5 Rxf1+ 23. Rxf1 dxe5 24. Qxe5 Rxb4
{mit nur leichtem Vorteil für Schwarz.}) 19... Rxd4 20. exf6 Bxf6 21. Bxf6
gxf6 {Weiss hat einen Bauern verloren und die Stellung kränkelt an der
Schwäche g2, die nun unerbittlich angegriffen wird.} 22. Qe3 Rg4 23. Rc2 f5
24. Rf4 Rg6 25. Nd1 Bc6 {Schwarz steht entscheidend besser. Er hat einen
Bauern mehr, zwei Freibauern im Zentrum, seine Figuren stehen nahezu optimal
und die weissen Figuren können sich kaum rühren.} 26. Rff2 Be4 27. Rcd2 e5
28. Nc3 Bc6 29. Qd3 Rf7 30. Nd5 f4 31. Qe4 Rfg7 32. Kg1 {Weiss kämpft. Es ist
die einzige Chance, mit dem König aus der Diagonale zu gehen.} Kh8 {Schwarz
hat keine Eile. Er bereitet in aller Ruhe den Vormarsch des h-Bauern vor} 33.
Kf1 Qa8 34. Qd3 Qg8 35. Qe4 h5 36. Qf3 h4 37. Qh5+ Rh7 {Das war die Idee von
Dg8. Nach diesem Schach ist der Turm auf g6 gedeckt und 38. Df5 scheitern an}
38. Qf3 (38. Qf5 Bxd5 39. Rxd5 Qxd5 40. Qxg6 Qd1#) 38... h3 {Es ist
erstaunlich: Fast zwanzig Züge lang wurde nicht eine Figur geschlagen.
Trotzdem hat sich die Lage von Weiss stetig verschlechtert.} 39. g3 (39. gxh3 {
scheitert ebenfalls an} Rg1+ 40. Ke2 Qe6 $1 {nebst Txh3}) 39... Bxd5 {genau
jetzt ist der Zeitpunkt gekommen die Figur, die solange gefesselt war zu
schlagen und den Sieg einzufahren.} 40. Rxd5 fxg3 41. hxg3 h2 {Weiss gibt auf
weil} 42. Qh1 Qxd5 43. Qxd5 h1=Q+ {scheitert.} 0-1