[Event "Moskau 1935"]
[Site "?"]
[Date "2007.06.??"]
[Round "?"]
[White "Der entfernte Freibauer"]
[Black "4. Flohr - Romanowski"]
[Result "1-0"]
[Annotator ",HvB"]
[SetUp "1"]
[FEN "n1rr3k/p3nqp1/2p1pp1p/P7/3PPB2/3N4/4QPPP/1RR3K1 w - - 0 1"]
[PlyCount "89"]
{Diagramm # Die gleiche Gewinnstrategie erleben wir nun dem folgenden
Partiebeispiel. Weiß hat sich in der eröffnung und dem frühen Mittelspiel
einigen Vorteil herausgearbeitet und hätte diesen nun mittels Le3 sichern
könne. Aber mit geschultem Blick erkannte er eine andere Möglichkeit} 1. Rb7 $1
Rxd4 2. Nc5 $1 {Der Bauer a7 läuft nicht weg. Im Moment ist es wichtiger, den
e-Bauer zu decken.} e5 3. Be3 {
Dieser Zug ist nur möglich, weil zuvor der e-Bauer gedeckt wurde.} Rdd8 4. Rxa7
{Nun ist es offenbar: Weiß hat sich einen entfernten Freibauer geschaffen und
richtet in der Folge sein Spielkonzept danach aus.} Nc7 $1 5. h3 {Offensichtlic
h faßt Weiß Dc4 in Betracht. Dafür muss einem Grundreihenmatt vorgebeugt
werden. Prophylaxe!} Nb5 6. Rb7 Nd6 7. Rb2 Nb5 {Ein beeindruckendes
Springersolo! Schwarz hat sein Springerproblem gelöst und gleichzeitig den
gegnerischen Turm aus der eigenern Stellung vertrieben, Wenn Weiß trotzdem
klar besser steht, so liegt das an seinem beweglichen entfernten Freibauern.
Der ist eine Macht!} 8. Rd2 f5 $5 {
Diagramm # Schwarz versucht zu verkomplizieren.} 9. f3 $1 {Dies ist ein
wichtiger Moment in der Partie. In vielen Amateurpartien wäre hier
vermutlich exf5 erfolgt, mit einer Verkomplizierung der Spielsituation. Wenn
man sich aber die Spielsituation vor Augen führt, so wird schnell klar, dass
eigentlich nur der Schwarze davon profitieren kann. Er steht aufgrund des
entfernten Freibauern schlechter und muss Abtäusche und den Übergang in ein
schlechteres Endspiel befürchten. Da käme ihm ein unübersichtliches
"Kampfgetümmel" gerade recht. Weiß dagegen wäre wirklich schlecht beraten,
sich nun in irgendwelche "Scharmützel" fernab seiner eigenen Spielidee
einzulassen. Salo Flohr, einer der weltbesten Spieler seiner Zeit, hält
jedenfalls an seinem Spielkonzept fest.} fxe4 $6 ({Nach} 9... f4 10. Bf2 {
bliebe der Königsflügel geschlossen . Gemäß der Devise, dass man mit einer
Schwäche "überleben" kann, wäre dies durchaus eine sinnvolle Remisstrategie
gewesen. Aber dazu später noch mehr.}) 10. fxe4 Ng6 11. Qg4 $1 {Nicht, dass
hier ein falscher Eindruck entsteht. Weiß versucht hier nicht etwa, einen
Königsangriff zu starten, sondern er hat eigentlich nur eines im Sinn:
Abtausch der Schwerfiguren, denn alle Leichtfiguren-Endspiele sind aufgrund
des entfernten Freibauern sehr günstig für Weiß.} Kh7 (11... Rxd2 $4 12. Qxc8+
$18) 12. Rf2 Qe7 13. Rcf1 {Es droht Tf7} Rf8 14. Qe6 $1 Qxe6 15. Nxe6 Rxf2 16.
Rxf2 Re8 17. Nc5 {Diagramm # Weiß kann wirklich zufrieden sein. Vier
Schwerfiguren sind vom Brett verschwunden und sein angestrebtes Endspiel mit
dem entfernten Freibauern ist nähergerückt.} Ra8 18. a6 Kg8 19. Ra2 ({
Hier hätte ich vermutlich} 19. g3 {
bevorzugt, einfach um den Sg6 einzuschränken. Prophylaxe!}) 19... Nf8 ({
Hier hätte ich vermutlich mal} 19... Nf4 {angetestet.}) 20. Bf2 $1 {Nach dem Pr
inzip des Attackieren der zweiten Schwäche, wird nun der e-Bauer ins Visier
genommen.} Kf7 21. Bg3 Ng6 22. Rd2 $1 Ra7 23. Rd7+ $1 {Nun hat Weiss sein
angestrebtes Ziel erreicht. alle Schwerfiguren - bis auf die Könige- sind vom
Brett verschwunden. Verheißingsvolle Endspiele warten auf ihn} Rxd7 24. Nxd7
Ke6 25. Nc5+ Kd6 26. Bf2 Nc7 $6 {Warum nicht} (26... Nf4 $142 $5 $16) 27. g3 $1
{Na endlich!} Na8 {Weiss hat bislang fast alles richtig gemacht. Die schwarzen
Figuren sind durch den entfernten Freibauern und die weißen Leichtfiguren .
Nun schlägt die Stunde des weißen Monarchen. Er versucht nach bekanntem Muster
in die Stellung einzudringen und sich über die schwarzen Bauern herzumachen}
28. Kg2 Ne7 29. Kf3 g6 $1 {Schwarz sichert mechanisch die Einbruchsfelder} 30.
Nd3 $1 {Diagramm # Es gilt die letzte Verteidigungslinie von Schwarz zu
durchbrechen. Deshalb gruppiert Weiß seine Figuren noch einmal um. Der
Springer soll von a5 aus den schwarzen könig an den Bauern c6 binden und der
Läufer via c5 und f8 die "Bauernpalisade" g6-h6 zerstören} Nc8 31. Bc5+ Ke6 32.
Nb2 $1 {Nun droht Weiß mit dem Manöver Sc4 und Sa5. Danach wäre der König an
die Verteidigung des Bc6 gebunden. Anschließend folgt das Manöver Lc5 und Lf8,
wonach wohl nur noch h5 bliebe. Danach dringt der weiße König leicht dort ein}
Nd6 {Angesichts des soeben beschriebenen Planes zieht Schwarz wohl ein Ende
mit Schrecken vor} 33. Bxd6 $1 Kxd6 34. Nc4+ Kc5 (34... Ke6 {bietet ebenfalls
keine Rettung. Der weiße König wandert ungehindert bis nach c5 und dann folgt
Sb6} 35. Ke3 Kf6 36. Kd3 Ke6 37. Kc3 Kf6 38. Kb4 Ke6 39. Kc5 Kf6 40. Nb6 Nc7
41. a7 $18) 35. Nxe5 Kb6 36. Nxg6 Kxa6 $18 {Für die Eroberung des entfernten
Freibauern hat schwarz einen hohen Preis zalen müssen. Die Partie ist
nunentschieden. Es folgte noch} 37. e5 Kb7 38. Ke4 Kc7 39. Kf5 Kd7 40. e6+ Ke8
41. Ne5 $1 c5 {Ironie des Schicksals: Zwar besitzt schwarz nun einen
entfernten freibauern, aber der hilft ihm nicht mehr} 42. Nd7 $1 c4 43. Nf6+
Kf8 44. Nd5 Kg7 45. Ke4 1-0
Der entfernte Freibauer - 4. Flohr - Romanowski
Moskau 1935, 2007.06.??
Der entfernte Freibauer - 4. Flohr - Romanowski (PGN)
1. Rb7!Rxd4 2. Nc5! {Der Bauer a7 läuft nicht weg. Im Moment ist es wichtiger, den e-Bauer zu decken.}e5 3. Be3 { Dieser Zug ist nur möglich, weil zuvor der e-Bauer gedeckt wurde.}Rdd8 4. Rxa7 {Nun ist es offenbar: Weiß hat sich einen entfernten Freibauer geschaffen und richtet in der Folge sein Spielkonzept danach aus.}Nc7! 5. h3 {Offensichtlic h faßt Weiß Dc4 in Betracht. Dafür muss einem Grundreihenmatt vorgebeugt werden. Prophylaxe!}Nb5 6. Rb7Nd6 7. Rb2Nb5 8. Rd2f5!? { Diagramm # Schwarz versucht zu verkomplizieren.} 9. f3! {Dies ist ein wichtiger Moment in der Partie. In vielen Amateurpartien wäre hier vermutlich exf5 erfolgt, mit einer Verkomplizierung der Spielsituation. Wenn man sich aber die Spielsituation vor Augen führt, so wird schnell klar, dass eigentlich nur der Schwarze davon profitieren kann. Er steht aufgrund des entfernten Freibauern schlechter und muss Abtäusche und den Übergang in ein schlechteres Endspiel befürchten. Da käme ihm ein unübersichtliches "Kampfgetümmel" gerade recht. Weiß dagegen wäre wirklich schlecht beraten, sich nun in irgendwelche "Scharmützel" fernab seiner eigenen Spielidee einzulassen. Salo Flohr, einer der weltbesten Spieler seiner Zeit, hält jedenfalls an seinem Spielkonzept fest.}fxe4?! ({Nach} 9... f4 10. Bf2 { bliebe der Königsflügel geschlossen . Gemäß der Devise, dass man mit einer Schwäche "überleben" kann, wäre dies durchaus eine sinnvolle Remisstrategie gewesen. Aber dazu später noch mehr.}) 10. fxe4Ng6 11. Qg4! {Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Weiß versucht hier nicht etwa, einen Königsangriff zu starten, sondern er hat eigentlich nur eines im Sinn: Abtausch der Schwerfiguren, denn alle Leichtfiguren-Endspiele sind aufgrund des entfernten Freibauern sehr günstig für Weiß.}Kh7 (11... Rxd2?? 12. Qxc8+!) 12. Rf2Qe7 13. Rcf1 {Es droht Tf7}Rf8 14. Qe6!Qxe6 15. Nxe6Rxf2 16. Rxf2Re8 17. Nc5 {Diagramm # Weiß kann wirklich zufrieden sein. Vier Schwerfiguren sind vom Brett verschwunden und sein angestrebtes Endspiel mit dem entfernten Freibauern ist nähergerückt.}Ra8 18. a6Kg8 19. Ra2 ({ Hier hätte ich vermutlich} 19. g3 { bevorzugt, einfach um den Sg6 einzuschränken. Prophylaxe!})Nf8 ({ Hier hätte ich vermutlich mal} 19... Nf4 {angetestet.}) 20. Bf2! {Nach dem Pr inzip des Attackieren der zweiten Schwäche, wird nun der e-Bauer ins Visier genommen.}Kf7 21. Bg3Ng6 22. Rd2!Ra7 23. Rd7+! {Nun hat Weiss sein angestrebtes Ziel erreicht. alle Schwerfiguren - bis auf die Könige- sind vom Brett verschwunden. Verheißingsvolle Endspiele warten auf ihn}Rxd7 24. Nxd7Ke6 25. Nc5+Kd6 26. Bf2Nc7?! {Warum nicht} (26... Nf4!!?!) 27. g3! {Na endlich!}Na8 {Weiss hat bislang fast alles richtig gemacht. Die schwarzen Figuren sind durch den entfernten Freibauern und die weißen Leichtfiguren . Nun schlägt die Stunde des weißen Monarchen. Er versucht nach bekanntem Muster in die Stellung einzudringen und sich über die schwarzen Bauern herzumachen} 28. Kg2Ne7 29. Kf3g6! {Schwarz sichert mechanisch die Einbruchsfelder} 30. Nd3! {Diagramm # Es gilt die letzte Verteidigungslinie von Schwarz zu durchbrechen. Deshalb gruppiert Weiß seine Figuren noch einmal um. Der Springer soll von a5 aus den schwarzen könig an den Bauern c6 binden und der Läufer via c5 und f8 die "Bauernpalisade" g6-h6 zerstören}Nc8 31. Bc5+Ke6 32. Nb2! {Nun droht Weiß mit dem Manöver Sc4 und Sa5. Danach wäre der König an die Verteidigung des Bc6 gebunden. Anschließend folgt das Manöver Lc5 und Lf8, wonach wohl nur noch h5 bliebe. Danach dringt der weiße König leicht dort ein}Nd6 {Angesichts des soeben beschriebenen Planes zieht Schwarz wohl ein Ende mit Schrecken vor} 33. Bxd6!Kxd6 34. Nc4+Kc5 (34... Ke6 {bietet ebenfalls keine Rettung. Der weiße König wandert ungehindert bis nach c5 und dann folgt Sb6} 35. Ke3 Kf6 36. Kd3 Ke6 37. Kc3 Kf6 38. Kb4 Ke6 39. Kc5 Kf6 40. Nb6 Nc7 41. a7!) 35. Nxe5Kb6 36. Nxg6Kxa6! {Für die Eroberung des entfernten Freibauern hat schwarz einen hohen Preis zalen müssen. Die Partie ist nunentschieden. Es folgte noch} 37. e5Kb7 38. Ke4Kc7 39. Kf5Kd7 40. e6+Ke8 41. Ne5!c5 {Ironie des Schicksals: Zwar besitzt schwarz nun einen entfernten freibauern, aber der hilft ihm nicht mehr} 42. Nd7!c4 43. Nf6+Kf8 44. Nd5Kg7 45. Ke4 1-0
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2007.06.??"]
[Round "?"]
[White "Der entfernte Freibauer"]
[Black "Bauernendspiel"]
[Result "*"]
[Annotator ",HvB"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/p1p5/P3p1k1/1P5p/3P1P1K/8/8 b - - 0 1"]
[PlyCount "10"]
{Diagramm # Dieses letzte Beispiel sei nun noch hinzugefügt, um uns
angesichts unseres nun schon hinlänglich bekannten "Mitspielers", nicht zu
selbstsicher werden zu lassen. Schwarz besitzt den entfernten Freibauer
und kann sich sicherlich berechtigte Siegchancen ausrechnen.} 1... Kh5 $2 {
Angesichts der Tatsache, dass das direkte} (1... Kf4 2. Kxh4 Kxf3 3. Kg5 Ke3 4.
Kf5 Kxd3 5. Kxe5 Kc4 6. Kd6 Kxb4 7. Kxc6 Kxa5 8. Kc5 $11 {überraschenderweise
nur zu einem Remis führt, entschließt sich Schwarz zum Dreiecksmanöver, was
normalerweise auch tatsächlich zum Sieg führen würde. Aber es folgt eine
"böse" Überraschung}) 2. f4 $3 (2. Kg2 $2 Kg6 3. Kh3 Kg5 4. Kg2 Kf4 {
würde Schwarz das entscheidende Mehrtempo bringen} 5. Kh3 Kxf3 6. Kxh4 Ke3 7.
Kg4 Kxd3 8. Kf3 e4+ $19) 2... exf4 3. d4 f3 4. d5 $1 cxd5 5. b5 axb5 6. a6 $1 {
und unser "Held" hat die Farbe und die Seite gewechselt. Nichtsdestotrotz:
Der entfernte Freibauer ist eine "Macht". Richtig eingesetzt kann erspielbestim
mend und letztendlich spielentscheidend sein. Möge dies in unseren Partien
häufiger zum Tragen kommen!?} *
Kh5? { Angesichts der Tatsache, dass das direkte} (1... Kf4 2. Kxh4 Kxf3 3. Kg5 Ke3 4. Kf5 Kxd3 5. Kxe5 Kc4 6. Kd6 Kxb4 7. Kxc6 Kxa5 8. Kc5! {überraschenderweise nur zu einem Remis führt, entschließt sich Schwarz zum Dreiecksmanöver, was normalerweise auch tatsächlich zum Sieg führen würde. Aber es folgt eine "böse" Überraschung}) 2. f4!! (2. Kg2? Kg6 3. Kh3 Kg5 4. Kg2 Kf4 { würde Schwarz das entscheidende Mehrtempo bringen} 5. Kh3 Kxf3 6. Kxh4 Ke3 7. Kg4 Kxd3 8. Kf3 e4+!)exf4 3. d4f3 4. d5!cxd5 5. b5axb5 6. a6! { und unser "Held" hat die Farbe und die Seite gewechselt. Nichtsdestotrotz: Der entfernte Freibauer ist eine "Macht". Richtig eingesetzt kann erspielbestim mend und letztendlich spielentscheidend sein. Möge dies in unseren Partien häufiger zum Tragen kommen!?} *
[Event "?"]
[Site "?"]
[Date "2007.08.21"]
[Round "?"]
[White "Entfernter Freibauer"]
[Black "Gedeckter Freibauer"]
[Result "1-0"]
[Annotator ",HvB"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/1kn5/4p3/1P1pP3/3N4/1K6/8/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "5"]
{Kehren wir zur Bauernstruktur aus Beispiel 1 zurück. Fügen wir einen weißen
BLOCKADESPRINGER auf d4 und einen schwarzen Springer auf c7 hinzu, ändert sich
die Stellungsbewertung dramatisch.} 1. Ka4 {Diagramm #} Kb6 (1... Ka7 2. Ka5
Kb7 3. Nc6 Na8 4. Nd8+ Ka7 5. Nxe6 $16) 2. Kb4 {Und hier zeigt sich der
Nachteil des schwarzen Spiels. Konnte er im reinen Bauernendspiel nun seinen
gedeckten Freibauern marschieren lassen, so wird der aber nun durch den weißen
Springer blockiert. Daher auch der Name BLOCKADESPRINGER. Dieser Springer
blockiert aber nicht nur des Gegners stärksten Trumpf, sondern er bedroht auch
den Sockelbauer e6. Am liebsten würde Schwarz nun gar nicht ziehen, so aber
muss er zwischen zwei Übeln wählen.} Ka7 (2... Ne8 3. Nxe6 $18 {
war kaum besser.}) 3. Kc5 $18 {Der König dringt in die Stellung ein und der
Sieg ist jetzt nur noch eine Sache des genauen Spiels.} 1-0
1. Ka4 {Diagramm #}Kb6 (1... Ka7 2. Ka5 Kb7 3. Nc6 Na8 4. Nd8+ Ka7 5. Nxe6!) 2. Kb4 {Und hier zeigt sich der Nachteil des schwarzen Spiels. Konnte er im reinen Bauernendspiel nun seinen gedeckten Freibauern marschieren lassen, so wird der aber nun durch den weißen Springer blockiert. Daher auch der Name BLOCKADESPRINGER. Dieser Springer blockiert aber nicht nur des Gegners stärksten Trumpf, sondern er bedroht auch den Sockelbauer e6. Am liebsten würde Schwarz nun gar nicht ziehen, so aber muss er zwischen zwei Übeln wählen.}Ka7 (2... Ne8 3. Nxe6! { war kaum besser.}) 3. Kc5! {Der König dringt in die Stellung ein und der Sieg ist jetzt nur noch eine Sache des genauen Spiels.} 1-0
[Event "Moskau 1950"]
[Site "?"]
[Date "2007.08.21"]
[Round "?"]
[White "Entfernter Mehrbauer"]
[Black "Awerbach - Panow"]
[Result "1-0"]
[Annotator ",HvB"]
[SetUp "1"]
[FEN "5bk1/7p/3p4/2pPp2P/2P1N1P1/8/5K2/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "23"]
{Hier haben wir nun eine ähnliche Bauernstruktur. Der entfernte Freibauer muss
allerdings noch geschaffen werden - mit dem Blockadespringer gegen einen
schlechten Läufer.} 1. g5 {
Diagramm # Nun droht der König erst einmal, bis f5 vorzulaufen.} Kg7 2. Kg3
Kf7 3. Kg4 Be7 4. Kf5 {Was auch nicht verhindert werden konnte.} Bf8 5. Nf6 h6
6. gxh6 Bxh6 7. Ne4 Bf8 8. h6 {Das spielt sich wie von selbst. Schwarz muss
sich um den entfernten Freibauer kümmern, (egal ob mit König oder Läufer),
derweil nun die schwarzen Mittelbauern fallen.} Bxh6 (8... Be7 9. h7 Kg7 10.
Ke6 Bf8 11. h8=Q+ Kxh8 12. Kf7 Bh6 13. Ke7 $18) 9. Nxd6+ {
Der BLOCKADESPRINGER schlägt den Sockelbauer.} Ke7 10. Ne4 Be3 11. d6+ Kd7 12.
Kxe5 $18 1-0
[Event "Moskau 1957"]
[Site "?"]
[Date "2007.08.21"]
[Round "?"]
[White "Entfernter Mehrbauer"]
[Black "Awerbach - Friedstein"]
[Result "1/2-1/2"]
[Annotator ",HvB"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/p3b2k/1p1p2p1/1P1Pp3/P3N1K1/8/8 b - - 0 1"]
[PlyCount "14"]
{Diagramm # Wie stark der BLOCKADESPRINGER auch in der Verteidigung sein
kann, zeigt sich in diesem Beispiel: Schwarz besitzt einen gedeckten und einen
entfernten Freibauer als Mehrbauern und kann doch nicht gewinnen.} 1... g4 2.
Kh4 $1 (2. Nxg4+ $4 {sollte wohl außerhalb jeder Erwägung sein. Nach} Bxg4 3.
Kxg4 {ist es einfach nur ein verlorenes Bauernendspiel}) (2. Ng2 $2 {wird mit}
e3 $3 {gekontert} 3. Nxe3 Kg5 4. Ng2 Kf5 $18 {
und der König dringt in die weiße Stellung ein}) 2... Kg6 3. Kg3 Kh5 4. Ng2 Kg5
(4... e3 $4 {funktioniert jetzt nicht, wegen} 5. Nf4+) 5. Ne3 Kg6 6. Kh4 Kf6 7.
Kg3 Kg5 8. Ng2 {Wenn Weiß aufpasst, kommt Schwarz nicht weiter.} 1/2-1/2
[Event "1937"]
[Site "?"]
[Date "????.??.??"]
[Round "?"]
[White "Beispiel mit Figuren 2"]
[Black "Eliskases - Flohr"]
[Result "*"]
[Annotator ",HvB"]
[SetUp "1"]
[FEN "2rr4/pp3pkp/4p1p1/n7/3PP3/5B2/P2R1PPP/R4K2 b - - 0 20"]
[PlyCount "23"]
{In diesem Beispiel sehen wir, wie Altmeister Flohr den uns bekannten
Stellungstyp schon im Mittelspiel herbeiführt.} 20... e5 $1 {Diagramm #} 21. d5
Nc4 22. Re2 Nd6 {Da ist der Springer auf dem Blockadefeld angelangt.} 23. Rb1
Rc4 {Schwarz hat nur eines im Sinn ...} 24. g3 Rdc8 25. Bg2 Rc1+ {
... nämlich den Abtausch der Türme.} 26. Rxc1 Rxc1+ 27. Re1 Rxe1+ 28. Kxe1 f5
29. f3 fxe4 30. fxe4 b5 31. Kd2 a5 $19 {Diagramm # Nun ist ein ähnliches
Endspiel (nur mit vertauschten Farben) wie in der Partie Awerbach - Panow im
dritten Beispiel entstanden. Weiß ist mit der Verteidigung seines Sockelbauern
und dem Kontrollieren des möglichen entfernten Freibauern beschäftigt, so dass
Schwarz gemäß der Regel vom Ausnutzen der zwei Schwächen irgendwo durchkommen
und die Partie gewinnen wird.} *
e5! {Diagramm #} 21. d5Nc4 22. Re2Nd6 {Da ist der Springer auf dem Blockadefeld angelangt.} 23. Rb1Rc4 {Schwarz hat nur eines im Sinn ...} 24. g3Rdc8 25. Bg2Rc1+ { ... nämlich den Abtausch der Türme.} 26. Rxc1Rxc1+ 27. Re1Rxe1+ 28. Kxe1f5 29. f3fxe4 30. fxe4b5 31. Kd2a5! {Diagramm # Nun ist ein ähnliches Endspiel (nur mit vertauschten Farben) wie in der Partie Awerbach - Panow im dritten Beispiel entstanden. Weiß ist mit der Verteidigung seines Sockelbauern und dem Kontrollieren des möglichen entfernten Freibauern beschäftigt, so dass Schwarz gemäß der Regel vom Ausnutzen der zwei Schwächen irgendwo durchkommen und die Partie gewinnen wird.} *